Mooning
 
(e.) Twin Gabriel
Foto
2007
(e.) Twin Gabriel
Mooning the Art World (das Paula-Theorem)
 Fotoperformance, 2007

Paula Modersohn-Becker wurde nicht alt. Sie starb am 20.11.1907 im Alter von 31 Jahren im Kindbett an einer Embolie. Ihr letztes Wort: „Schade“. 
In der Folge wurden ihre Tagebücher veröffentlicht, ihre Bilder gesichtet, und Worpswede, mit den Anwesen der mittlerweile auseinander gebröselten Künstlerkolonie wurde zum Wallfahrtsort. Es werden Postkarten gedruckt, und leere Farbtuben in Hotellobbys dienen als Ausweis einer über das Dorf gekommenen Künstlerschaft, in deren Zentrum „Paula“ ihren Platz behauptet. Paula hat ein Museum und etliche Biografen, Interpreten und einen nicht unerheblichen Markwert. Zu Lebzeiten hatte sie all das nicht. Da hatte sie eine Ausstellung, die einen üblen Verriss erntete und Künstlerfreunde, die sie gewähren ließen und aus den Augenwinkeln beobachteten, mit einer Mischung aus Faszination und einer dem sehr wohl gefühlten Irritationspotential ihrer Arbeit gegenüber prophylaktischen Geichgültigkeit. 
Erstaunlich, wie sie sich auf spröde und geradezu rücksichtslos störrische Art immun gemacht hat gegen diese Art wohlmeinender Ignoranz und sich jenseits aller Anerkennung auf ihre Malerei konzentrierte. 
Insofern beispielgebend und als Mahnung für lebende Künstlerinnen will „Mooning“ das milde Mondlicht in richtige Richtung lenken.
Im Dienst der Kunst der Kunstwelt unmissverständlich die Rückfront zeigen, im vollen Bewußtsein, als stupides Lasttier da zu stehen, wo sonst keiner ist. 
Else /Esel, Paula/Zarathustra: I-A, I-A, I-A.